Der Fluss by Gary Paulsen

Der Fluss by Gary Paulsen

Autor:Gary Paulsen [Paulsen, Gary]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 9783551353450
Herausgeber: Carlsen Verlag GmbH
veröffentlicht: 2005-10-15T10:01:23.687000+00:00


12

Den Rest des Tages und die ganze Nacht hindurch kniete Brian neben Derek.

Und wartete.

Er ging nur fort, um Wasser zu trinken und ein paar Beeren zu essen. Die übrige Zeit blieb er bei Derek, kniete an seinem Lager und warf dann und wann ein Stück Holz auf das Feuer, damit es nicht ausging. Er wartete.

Und wartete.

Er wusste, dass Derek nicht nur bewusstlos war; wusste, dass seine Verletzung schwerer war. Und doch wusste er nicht, was er tun sollte. Oder ob er überhaupt etwas tun konnte.

Das Funkgerät war kaputt. Sie hatten vereinbart, sich jede Woche einmal über Funk zu melden – so ungefähr. Genaue Termine waren nicht vereinbart. Und natürlich, dass sie sich in einem Notfall melden würden.

Erst gestern Nachmittag hatte Derek den Funkspruch für diese Woche abgesetzt. Darum würde man sich in der Zentrale nicht wundern, wenn vorläufig keine Meldungen mehr kamen. Im Büro der Fluglinie hatten sie gesagt, sie würden ihr Funkgerät rund um die Uhr auf Empfang schalten. Aber es wäre natürlich nicht immer besetzt: darum hätte Brian, auch wenn er ein Funkgerät gehabt hätte, nicht jederzeit jemanden erreichen können.

Natürlich hätte er ein anderes Flugzeug anfunken und einen Notfall melden können.

Wenn er ein Funkgerät gehabt hätte.

Er konnte also nicht um Hilfe rufen. Und niemand würde sich Sorgen machen, wenn Derek sich eine Woche lang nicht meldete. Also saßen sie fest.

Derek war hilflos; er war bewusstlos.

Er lag im Koma.

Da war es heraus, das Wort. Brian hatte sich erst vor dem Wort tot gefürchtet, und jetzt machte dieses Wort ihm Angst: Koma. Er musste etwas tun gegen seine Furcht. Er musste den Dingen ins Auge sehen, wie sie waren. Medizinisch hatte er keine Ahnung: Was mit Leuten passierte, die unter Schockwirkung standen, wusste er nicht und über ein Koma wusste er schon gar nichts.

Im Fernsehen gab es Filme von Leuten, die Monate oder Jahre im Koma lagen und dann plötzlich erwachten und staunten, wie lange sie geschlafen hatten …



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